Kolumne
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Psalmlied
11. Sonntag nach Trinitatis 2023
Britta Martini (Kirchenmusikerin, Berlin)
Beim Wochenlied „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ handelt es sich um das erste bekannte Psalmlied. Martin Luther hat diese Liedgattung 1524 erfunden. Psalmen wurden von Anfang an gesungen, aber nicht als Strophenlieder, sondern als Sprechgesang eines Solisten, oder als Wechselgesang zwischen zwei Gruppen. Diese Formen der musikalischen Ausführung passen sich dem biblischen Psalmtext Wort für Wort an, nichts wird verändert, weggelassen oder hinzugefügt.
Seit Luther mit der Übertragung von Psalmtexten in gleichmäßig gebaute und gereimte Strophen begann, gibt es Psalmengesang in Form von Strophenliedern. Luther schuf sieben Psalmlieder, fünf stehen im Evangelischen Gesangbuch. EG 299 ist sein erstes Psalmlied.
Die neue Gattung verbreitete sich schnell. In Genf, einem bedeutenden Zentrum der Reformation, erschienen 1562 sämtliche 150 Psalmen als Strophenlieder. Aus diesem Genfer Psalter wird bis heute weltweit gesungen. Und daneben werden immer noch Psalmen in Liedform und in zeitgemäße Sprache übertragen.
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Die Autorin der wöchentlichen Kolumne ist Kirchenmusikdirektorin in Berlin und als Studienleiterin für die kirchenmusikalische Aus- und Fortbildung in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zuständig. Die Texte sind auch in "Die Kirche" erschienen (Evangelische Wochenzeitung der EKBO).