Kolumne zum Kirchenjahr:
„Positiv“
Wörtlich bezeichnet der Begriff Positiv eine Orgel, die man dort hinstellen kann, wo sie gebraucht wird. Das lateinische Wort leitet sich vom Verb ponere ab, zu deutsch: setzen, stellen, legen. In der Regel meint der Begriff Positiv, auch: Orgelpositiv, eine versetzbare einmanualige Kleinorgel. Einmanualig heißt: Es gibt im Unterschied zu großen Orgeln nur eine Klaviatur. Selten haben Positive ein Pedal, eine Klaviatur, deren Tasten mit den Füßen angeschlagen werden.
Im erzgebirgischen Sosa 1943 geboren, zählt er zu den berühmtesten Meistern seines Fachs und hat sich ebenso als Dirigent einen bedeutenden Ruf erworben.
Ludwig Güttler
Noch vor wenigen Jahrzehnten hätte man die Erinnerung an Mendelssohn Bartholdy bestenfalls einer Randnotiz für würdig gehalten. Das Ideal einer klanglich herberen und dem »objektiven« Geist der Liturgie verpflichteten Kirchenmusik, wie es seit der »kirchenmusikalischen Erneuerung« der 1920er-Jahre bis über die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinaus favorisiert wurde, war zugleich mit einer historischen Rückkoppelung an das 16. bis 18. Jahrhundert und einer Abwertung der Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts verbunden.
Felix Mendelssohn Bartholdy